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quaestio - Antworten auf Fragen
ℹ️Questio pausiert für unbestimmte Zeit siehe Das Echo-Forum geht in den Ruhestand!
Liebe Interessierte, liebe Betroffene, liebe Angehörige und alle die sich regelmäßig über Neuigkeiten informieren.
Da mich immer wieder Fragen von unterschiedlichsten Menschen, Hintergründen und Intensionen erreichen,
möchte ich eine neue Möglichkeit bieten, von der alle Interessierten profitieren können:
Quaestio - Deine Frage an einen betroffenen Menschen mit der Diagnose (partielle) dissoziative Identitätsstörung.
Du hast eine Frage die im Kopf rumschwirrt?
Gedanken, die nur ein betroffener Mensch beantworten kann?
Überlegungen aus professioneller Sicht, bei denen Betroffene helfen können?
= Frage senden =
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- Kategorie: Therapie & Selbsthilfe
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Dunkle Personen - Dunkle Persönlichkeiten
ℹ️Dieser Artikel muss auf Grund neuer Erkenntnisse aktualisiert werden
Da dieses Thema immer wieder mit Fragezeichen besetzt ist und oftmals zu Irritationen bei Angehörigen/Betroffenen fühlt, möchte ich dieses Thema separat behandeln.
Was sind dunkle Personen?
Im Allgemeinen wir unter „dunklen Personen“ von Teilen eines multiplen Systems gesprochen, welche oftmals das System an sich auf den ersten Blick „stören“.
Wie stört man an ein System?
Grundlegend ist ein System im Sinne von Multiplizität dazu da, den Menschen beim Überleben zu unterstützen, es überhaupt am Leben zu erhalten.
Aber wie in jeder Gemeinschaft gibt es Personen welche die Gruppe auf irgendeine Art und Weise „stören“. In einer Schulklasse sind das vielleicht die Rüpel, welche andere durch patzige oder fiese Antworten ärgern, Clowns die andere oder auch den Lehrer veräppeln und ständig den Unterricht stören etc. Jedoch sind auch diese Störenfriede auf eine gewisse Art und Weise wichtig für die Klasse und den Lehrer. Manchmal halten sie das Gleichgewicht in Waage oder bringen durch ihre Art und Weise / ihre anderen Gedanken die Gemeinschaft weiter nach vorne.
Ähnlich kann man das auf die „dunklen Anteile“ in einem multiplen System übersetzen. Leider fallen sie oftmals durch folgende Punkte auf:
• Aggressive Worte (im inneren durch bösartige Sätze, im äußeren durch aggressives, unberechenbares Verhalten)
• Selbstverletzendes Verhalten / Suizidgefährdung / Selbstmordgedanken, Suizidvorbereitung (Aussagen wie „Ich bringe uns alle um“ sind nicht selten zu finden)
• Generell destruktives / systemschädigendes Verhalten
• Täterintrojekt (Verherrlichung von Täter-Taten oder Täter-Aussagen etc.)
• Konträre Weltansicht (Andere Glaubensrichtung, Hass auf Menschengruppierungen etc.)
usw.

Woher kommt diese Bezeichnung?
Mir persönlich ist keine „Quelle“ bekannt, die verdeutlicht, wann diese Bezeichnung das erste Mal verwendet wurde. Ich denke es wurde irgendwann versucht von Multiplen oder Ärzten die verschiedenen „Charaktere“ in Gruppen einzusortieren und zu verallgemeinern.
Von Betroffenen selbst wird diese Bezeichnung teils verwendet, teils abgelehnt oder überhaupt nicht als Gruppierung seiner Selbst wahrgenommen. Das heißt für einige ist ganz klar, dass es „dunkle Anteile“ gibt und diese sind auch bekannt und soweit klar unterscheidbar, für andere wird diese Bezeichnung als diskriminierend wahrgenommen worden und schlicht nicht verwendet oder sogar allergisch darauf reagiert.
Wiederrum weitere kennen das in der Art überhaupt nicht, haben keine solchen Teile in sich oder können mit der Beschreibung oder Kategorisierung überhaupt nichts anfangen.
Man kann also keinesfalls sagen, dass jeder multiple Mensch „dunkle Personen“ in sich trägt! Das ist wichtig zu wissen, denn Fragen von Außenstehenden wie „Na wie heißen deine Dunklen?“ können verletzen, aggressiv machen oder völlig daneben sein.
Täterintrojekt = täteridentifizierte Innenpersonen = dunkle Persönlichkeiten?
Oftmals wird in einem Satz Täterintrojekt und dunkle Personen synonym verwendet. Ich persönlich denke, dass es auch hier wieder Unterschiede und Differenzierungen gibt. Dadurch, dass es keine feste Beschreibung oder allgemein gültige Erklärung zu diesem Begriff existiert, gibt es auch keine Regelung wie ein Betroffener diese Bezeichnung für sich selbst wahrnimmt oder was für den Betroffenen stimmig ist.
Somit können wir festhalten: Ein dunkler Anteil kann täteridentifizierend sein, kann als Täterintrojekt existieren, kann programmiert sein aber umgekehrt muss dies nicht genauso sein. Alles kann nichts muss.
Ganz generell will ich aber sagen, dass dunkle Anteile oftmals täternah agieren und dies verallgemeinert so auch wahrgenommen wird (von Angehörigen wie von Betroffenen).

Wie erleben Betroffene diese Teile ihrer Selbst?
Viele beschreiben diese Persönlichkeitsanteile als sehr aggressiv, negativ, gewalttätig oder sogar auch sadistisch. Oftmals wird berichtet von destruktivem Verhalten, dass dem System mit Absicht geschadet wird durch besonders schlimme Verletzungen am Körper der durch diese Anteile ausgeübt wird. Häufig überfordert es die Betroffenen, da auch ein „normaler Kontakt“ in Form von inneren Gesprächen meistens nicht möglich ist oder auch nicht gewünscht wird (von beiden Seiten).
Bei Betroffenen von organisierter Gewalt kann diese Gruppierung den Menschen wieder zu den Täter-kreisen führen, zurückbringen oder diese kontaktieren (dies müßen somit keine programmierten Persönlichkeitsanteile sein).
Seelische und körperliche Gewalt ist somit nicht selten, für den Großteil der Betroffenen werden sie als sehr bedrohlich wahrgenommen. Genauso gibt es aber auch Betroffene, die sich arrangiert haben, mit ihnen gemeinsam leben oder sie auf irgendeine Weise integriert haben ihn ihr Selbst.

Wie erleben Angehörige diesen "Zustand"?
Für sehr viele Angehörige sind diese Zustände sehr gruselig, beängstigend und bereiten Sorgen. Meistens werden sie auch als extreme Stimmungsschwankungen erstmals wahrgenommen. Vermeintlich „plötzlich“ verändert sich die Weltanschauung, die Sprache, Stimme oder Haltung des Gegenübers und eventuell wird der Angehörige verbal oder auch physisch angegriffen. Manchmal wird auch lediglich die Meinung mitgeteilt und das kann manchmal sehr irritierend für Außenstehende sein.

Welche Funktion haben diese Persönlichkeits-Anteile?
Gerne wird unter dem Mantel der Destruktivität vergessen, dass „dunkle Persönlichkeiten“ zum Überleben des Betroffenen maßgeblich mitverantwortlich sind. Das klingt erst mal völlig daneben, schließlich sind sie oft so destruktiv und stoßen gerne jegliche Hilfe von professioneller Seite oder sozialer Seite von sich weg.
Oftmals haben diese Teile des Selbst auch sehr positive Eigenschaften, die gerne übersehen werden:
• Unerschrockenheit
• Großen Mut
• Angstlosigkeit
• Unglaubliche Energie / Kraft (etwas zu bewirken, etwas durchzusetzen etc.)
• Möglichkeiten andere Innenanteile zu beeinflussen (kann man auch positiv nutzen!)
• Durch die andere Weltansicht auch andere Ideen und kreative Lösungen
Diese positiven Kräfte muss man nur nutzen lernen, die destruktiven Wege in eine gesunde Bahn lenken und schon hat man die Möglichkeit aus diesen vermeintlich schlechten Ansätzen große System vor Gefahr schützen. Können verschiedene Gestalten annehmen und durch Imagination gestärkt werden.">Beschützer zu konstruieren.
Natürlich ist dies so nicht immer möglich und manchmal helfen nur Sofort-Maßnahmen wie die Imagination jener Teile in einen separaten inneren Raum oder ähnliches um den Körper und das „Innen“ kurzzeitig zu schützen.
Aber welche Funktion besteht nun letztlich? Eigentlich ist es die Gleiche wie bei allen anderen Teilen des Selbst: Überlebensmechanismus. Die Abspaltung von täteridentifizierenden Gefühlen / Taten etc. und der damit verbundenen Erinnerung hat genauso seinen Sinn als kreative Überlebensmöglichkeit wie bei allen anderen Anteilen.

Wie geht man als Betroffener mit solchen Teilen um?
Wie bereits beschrieben erleben viele Multiple diese Anteile als bedrohlich, beängstigend und würden sie gerne früher als später irgendwie loswerden. Zumindest ist das die Erfahrung die ich gesammelt habe.
Ganz generell empfehle ich Betroffenen die Kommunikation zu verbessern oder überhaupt aufzubauen, denn wenn erst mal klar ist, dass ein solcher „Störenfried“ da ist und das beobachtet wird (und man selbst das nicht möchte, was der Teil tut oder sagt), ist die Not meistens besonders groß.
Eine gute Möglichkeit um die Kommunikation zu beginnen kann in der ambulanten Therapie erfolgen, denn Therapeuten kennen meistens viele Möglichkeiten um eine innere Kommunikation zu beginnen oder zu stärken.
Manchmal ist aber selbst das nicht möglich, weil eine innere Kommunikation nicht funktioniert wie es im Buche steht oder sich alles in einem weigert so eine Möglichkeit aufzugreifen. Dann bleibt meistens nicht viel, als versuchen andere Kommunikationswege zu verwenden, Briefe zu schreiben, auf den Teil beruhigend einreden oder versuchen rauszufinden woher der Teil kommt und was er „will“ oder welche „Aufgabe“ er hatte und heute hat.
Was meistens nicht viel hilft ist die totale Ablehnung, das verstärkt das Verhalten meistens. Ich denke ein guter Weg sind erst mal immer Kompromisse oder auch ganz zu Beginn die radikale Akzeptanz. Auch sollte eine Möglichkeit gegeben werden, dass dieser Teil sich ausdrücken kann irgendwie, durch Malen, Basteln, altes Geschirr kaputt machen, lautes Schreien und so weiter. Das wichtigste ist: Darüber reden, sprechen und ausdrücken! Man sollte solche Teile – so schambesetzt sie manchmal sind – nicht ignorieren und für sich behalten.
© Linehme
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5 Tipps wie die Feiertage schön werden [können], ein Artikel über Ideen und Anregungen zum Thema Winterfeiertage!
Manche Menschen verbringen Weihnachten alleine, können oder wollen nicht mit lieben Menschen zusammen feiern und feiern somit alleine oder möchten diesen Tag nicht feiern, weil er eher schmerzende Erinnerungen weckt. Ich möchte eine kleine Unterstützung bieten und gute Ideen zusammentragen wie man diesen Tag trotzdem positiv durchlebt. Angeregt durch Ideen meiner Forenmitglieder habe ich einiges zusammengestellt.
Übrigens kann man diese Ideen nicht nur für Weihnachten übernehmen sondern für alle schwierigen tage, an denen man unfreiwillig alleine ist (Geburtstag, Sylvester etc.)
Erstmal ist es wichtig zu wissen, dass es ganz viele Menschen gibt, die Weihnachten freiwillig oder unfreiwillig alleine sind! Du bist nicht alleine!
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Folgende Fragen habe ich meinen Mitgliedern gestellt:
3 Dinge die...
• meine(+) Krankheit auslösten
Beispiele: psychischer Missbrauch, Gewalt, Trauma, meine Familie, Vernachlässigung etc.
Hier kann man auch was dazuschreiben, oder schreiben wieso man das nicht beantworten kann oder mag. Man kann eine Sache nennen oder maximal 3.
• mir(+) heute helfen mit der Krankheit im Alltag auszukommen
Beispiele: meine Innenanteile, meine Freunde, meine Schwester, mein Teddybär, riesengroßer Eisbecher, laufen auf nassem Gras, mich theoretisch mit beschäftigen, Therapie
Auch hier steht euch alles offen wie ihr darauf antworten möchtet.
• ich mir(+) für die Zukunft wünsche, um mit meiner Erkrankung leben zu können
Beispiele: Mehr Therapie, besserer Austausch mit Betroffenen, ein helfendes Umfeld, mal richtig Urlaub machen können, mehr Unterstützung
Für Multiple:
Erkläre mir...
• Hörst du(+) Stimmen im Kopf, wenn ja wie kann ich mir das vorstellen?
• Wenn du(+) plötzlich "anders" bist / switcht, wie soll ich mich da am besten verhalten?
• Willst du(+) irgendwann ganz gesund werden oder verschwinden diese Anderen irgendwann?
So kannst du mir helfen:
• Wenn ich(+) in eine Dissoziation/Depersonalisation reinrutsche, dann hilft mir:
Beispiel: Hand halten, mir etwas vertrautes zum riechen geben, etwas vorlesen, meinen Skillskoffer geben, mich im Arm halten, mich erden
• Bei einem Flashback könntest du ... :
Beispiel: mir immer wieder sagen, dass es jetzt vorbei ist, Imagination vorlesen, den Therapeuten anrufen, sofort die Situation verlassen und spazieren gehen
• Im Alltag geht es mir(+) manchmal nicht so gut, unterstützend wirkt:
Beispiel: Vertrautes immer bei mir zu haben, viel Humor, mich(+) so nehmen wie ich(+) bin, gemeinsam in der Therapie etwas erarbeiten, mich immer wieder an meine Skills erinnern, gemeinsam ein Therapiebuch lesen, viel mit mir(+) reden
Folgendes wurde darauf geantwortet:
3 Dinge die...
• meine(+) Krankheit auslösten
Viele Traumata, psychischer und sexueller Missbrauch, Vernachlässigung
• mir(+) heute helfen mit der Krankheit im Alltag auszukommen
Kreativität, Fachliteratur, Austausch mit Betroffenen
• ich mir(+) für die Zukunft wünsche, um mit meiner Erkrankung leben zu können
Traumaforschung (ist ja noch in den Kinderschuhen), Aufklärung der Öffentlichkeit über Traumafolgen und Dissoziation
Für Multiple:
Erkläre mir...
• Hörst du(+) Stimmen im Kopf, wenn ja wie kann ich mir das vorstellen?
Ich höre keine Stimmen. Aber ich habe manchmal Gedanken, die für mich fremd sind oder von der Ausdrucksform nicht zu mir passend. z.B. überlege ich was ich zum Mittagessen möchte und denke: "Oh, hier ist noch der Blumenkohl, wie wäre es mit einem Auflauf mit..." Und dann kommt ein Zwischen-Ruf-Gedanke: "Will aber Spaghetti!".
• Wenn du(+) plötzlich "anders" bist / switcht, wie soll ich mich da am besten verhalten?
So als würdest du einem fremden Menschen gegenüberstehen und ihn kennen lernen wollen.
• Willst du(+) irgendwann ganz gesund werden oder verschwinden diese Anderen irgendwann?
Ich möchte die Anderen nicht loswerden, denn sie gehören zu mir und bereichern mich durch ihre Vielfalt. Deswegen ist innerer Kontakt und Verbundenheit für mich+ sehr wesentlich. Aber ich möchte weniger posttraumatische Symptome haben, weniger triggeranfällig sein, weniger Intrusionen und Flashbacks. So dass auch weniger Anteile übernehmen müssen, die "krass drauf sind", destruktiv handeln oder anders in Symptomen festhängen.
So kannst du mir helfen:
• Wenn ich(+) in eine Dissoziation/Depersonalisation rein rutsche, dann hilft mir:
Wenn du ruhig und gelassen bleibst. Wenn du mir sagst, dass es ein Schutzmechanismus ist und früher schon war und wieder vorbei geht. Mich an Sachen erinnern, die mir schon früher geholfen haben, z.B. an den Skillskoffer/Notfallkoffer.
• Bei einem Flashback könntest du ... :
Körperlichen Abstand waren (denn ich könnte Angst vor körperliche Nähe haben). Versuchen Anteile zu rufen, die analytische Beobachter sind.
• Im Alltag geht es mir(+) manchmal nicht so gut, unterstützend wirkt:
Mich kreativ ausdrücken (Musik, Malen, Schreiben, Fotos machen). Mich in schlechten Zeiten dran erinnern, dass es (vielleicht sogar vor kurzem noch) auch Gutes gab und Anteile vorne waren, die Lebensmut und Lebensfreude hatten. Unterstützung bei Grenzziehungen und "Nein"-sagen.
Sonstiges (Wusste nicht recht wohin damit. Ist auch vielleicht bisschen zu lang, aber ich wusste nicht wie kürzen und ich fand es wichtig. Wäre schön, wenn du es ggf. kürzt und irgendwie unterbekommst. )
Lasse dich nicht von pessimistischen Anteilen runter ziehen, sondern distanziere dich deutlich von ihnen und hole dir evtl. auch von außen Hilfe. Anteilen, denen es schlecht geht, haben oft eine sehr eigene pessimistische Weltsicht, die sie auch noch allzu gern monologartig wiederholen. Bitte versuche nicht mit ihnen auf eine logische Art zu argumentieren. Du bist nicht dafür da, all das von früher abzubekommen. Nimm das eher so wie: "Okay, du lebst in einer Welt, wo es Drachen und Monster gibt und ja, unter solchen Umständen ist es verständlich, dass du so reagierst und fühlst. Ich werde jetzt nicht mit dir drüber streiten, ob es solche Monster gibt und dich nicht versuchen zu überzeugen. Aber wir können zusammen aufschreiben wie es dir geht und wo du Hilfe brauchst und dann können dir später andere von dir und dein Therapeut dir helfen." Das hilft sehr, weil oft nach einem Trigger alles so fern und unwirklich ist oder teilweise schlicht gar keine Erinnerungen mehr da sind. Wenn aber was schriftliches da ist, hat man wenigstens eine Chance sich später um die Anteile zu kümmern, denen es schlecht geht.
3 Dinge die...
• meine(+) Krankheit auslösten
1. keine fürsorgliche Eltern, bzw. nur eine emotionskalte mutter, kein fürsorgliches Umfeld
2. Entwertung meiner Person durch psychischen und physischen Missbrauch
3. das andauernde wissen, dass so wie ich bin falsch ist, ergo kein Ich-Gefühl, ergo kein integratives Selbstbild vorhanden
Die Reihenfolge ist irrelevant.
• mir(+) heute helfen mit der Krankheit im Alltag auszukommen
1. sehr viel aufschreiben, Terminkalender, Notizen, Handykalender, Partner der mich an Dinge erinnert
2. mich austauschen mit Menschen die nichts mit meiner Krankheit zu tun haben oder genau Betroffen sind, beides ist sehr wichtig
3. Eckpfeiler und Felsen in meiner Krankheits-Brandung (kann sein: Therapie die über lange Zeit läuft, Sicherheit bei Beziehung(en), Beständigkeit)
• ich mir(+) für die Zukunft wünsche, um mit meiner Erkrankung leben zu können
1. Ein beständiges Umfeld, was mich+ so nimmt wie ich bin (egal ob Arbeit oder Privat)
2. Auszeiten von der Krankheit / dem Kampf mit ihr (im positiven wie negativem Sinne, also weg von allen Problemen wie Urlaub oder mich all meinem Leid ganz hingeben dürfen)
3. offener Umgang von meinem Umfeld
Erkläre mir...
• Hörst du(+) Stimmen im Kopf, wenn ja wie kann ich mir das vorstellen?
Ja ich höre Stimmen in meinem Kopf. Manchmal sind es laute Gedanken wie sie jeder kennt, aber sie fühlen sich fremd an, nicht zu mir gehörig.
Mal reden viele durcheinander, jeder teilt seine Meinung oder Wünsche mit, manchmal ist es wie unter Wasser und ich höre nur die Stimmen die am Beckenrand reden.
Mir ist bewusst, dass sie in meinem Kopf sind und nur da, ich kann sie aber weder abstellen noch leiser drehen. Sie sind immer da.
Manchmal wie ein Telefongespräch, wenn man plötzlich in einer Warteschleife ist und am anderen Ende die beiden Parteien hört die da reden.
• Wenn du(+) plötzlich "anders" bist / switcht, wie soll ich mich da am besten verhalten?
Mir hilft es, wenn so getan wird, als wäre das das normalste der Welt. Einfach interagieren, als wäre dieser Teil von mir die ganze Zeit da und nicht nur ab und zu oder plötzlich.
Auch hilft es mir, wenn man mir dannach nochmal kurz erzählt, was "ich" gerade gesagt habe oder was da gerade besprochen wurde. Manchmal weiß ich nicht mehr was "ich" da von mir gab.
Vorallem aber: Normalität (wenn auch vorgkaueln)
• Willst du(+) irgendwann ganz gesund werden oder verschwinden diese Anderen irgendwann?
Ich will ohne ständiges Leid jeden Tag leben können, ob das mit einer Integration meines dissoziierten Wissens geschicht oder die Teile einfach weg sind, ich mit dem Rest in mir leben kann ist völlig egal. Wie ich zum Ziel komme ist irrelevant. Ich würde mcih aber freuen, die Teile zu behalten irgendwie. Ich würde sie so sehr vermissen...
So kannst du mir helfen:
• Wenn ich(+) in eine Dissoziation/Depersonalisation reinrutsche, dann hilft mir:
Hand halten und drücken. Aber nur die Hand, alles andere wäre zu viel. Keine Umarmungen oder andere körperliche Nähe, vorallem mit mir sprechen. Mir eine Decke geben oder sonstige Wärme. Den Rest muß ich selber schaffen, bei beiden Zuständen.
• Bei einem Flashback könntest du ... :
Mir ständig sagen, dass jetzt keine Gefahr mehr droht, dass jemand da ist der mich beschützt, solange bis ich da wieder rauskomme.
Auch helfen weiche kuschelige Sachen, zumindest kann ich mir das vorstellen.
• Im Alltag geht es mir(+) manchmal nicht so gut, unterstützend wirkt:
Die ständige Bestätigung, dass ich so wie ich bin gut und richtig bin, auch wenn ich es nicht hören mag.
3 Dinge die...
• meine(+) Krankheit auslösten
Sexualisierte Gewalt und Misshandlung als Kind,
eine verrückte, kriegstraumatisierte Mutter, die das Kind nie gewollt hat und es gehasst hat, weil es aus einer Affäre entstand und sie meinte, sich schämen zu müssen und ein Abbruch hat nicht geklappt. Außerdem hat sie das Kind ihrem eigenen Vater geopfert und es nicht vor den Großeltern beschützt, die sehr sehr böse waren,
ein nicht leiblicher Vater, was aber erst spät mitgeteilt wurde, so dass als Kind nicht verstanden werden konnte, warum er sich so verhielt, wie er sich verhielt, denn er hat nie zu dem Kind gehalten und hat es geopfert,
• mir(+) heute helfen mit der Krankheit im Alltag auszukommen
Das Wissen, dass unsere Therapeutin da ist.
Die Erfahrung, dass es Menschen gibt, die das alles nicht einfach ablehnen, sondern einfühlsam sind und unterstützen.
Der radikale und absolute Kontaktabbruch zu allen der Herkunftsfamilie.
Kritische Situationen angemessen vorbereiten, indem z.B. mit allen kommuniziert wird und geschaut wird, wie ALLE darauf gut vorbereitet werden können.
Lernen, schöne Sachen zu machen und machen zu dürfen.
Triggernde Jobs aufgegeben. Kollegin ist eine Freundin und weiß Bescheid.
• ich mir(+) für die Zukunft wünsche, um mit meiner Erkrankung leben zu können
Dass nicht zu den Selbstzweifeln, die man sowieso ständig hat, auch noch der Hohn und Spott von Fachleuten kommt, die dieses Krankheitsbild für Spinnerei halten,
dass es möglich ist, therapeutische Unterstützung zu bekommen, ohne sich an 2 Jahre Pause und endlose Wartezeiten halten zu müssen,
wir hätten gerne eine Viele-Gruppe, an der wir teilnehmen würden
Für Multiple:
Erkläre mir...
• Hörst du(+) Stimmen im Kopf, wenn ja wie kann ich mir das vorstellen?
Beispiel: Wie Kopftheater. Durcheinandergequatsche oder Gebrülle und manchmal auch nur einzelne, die kommentieren oder quängeln oder spotten oder bestrafen und befehlen.
• Wenn du(+) plötzlich "anders" bist / switcht, wie soll ich mich da am besten verhalten?
Sachen anfassen lassen, aber nur anbieten und nicht aufdrängen. Zum Beispiel unseren allseits bekannten und geliebten Igelball
• Willst du(+) irgendwann ganz gesund werden oder verschwinden diese Anderen irgendwann?
Es wurde uns erklärt, dass die Anderen NICHT verschwinden, sondern dass wir alle zusammenwachsen. Wenn die Anderen verschwinden müssten, würde hier jegliche Therapie verhindert von einigen.
So kannst du mir helfen:
• Wenn ich(+) in eine Dissoziation/Depersonalisation reinrutsche, dann hilft mir:
Bloß nicht einfach anfassen! Und bloß nicht anmeckern! Dasein, leise und respektvoll reden. Und siehe oben: Igelball.
• Bei einem Flashback könntest du ... :
Nicht versuchen, das Erlebte zu relativieren! Sondern eher so: Das war alles sehr schlimm, aber jetzt bist Du hier und jetzt bist Du in Sicherheit! Im schlimmsten Fall Kontakt zu Therapeutin aufnehmen und im allerschlimmsten Fall in die Psychiatrie begleiten und da bloß nicht alleine beim Aufnahmegespräch lassen!
• Im Alltag geht es mir(+) manchmal nicht so gut, unterstützend wirkt:
Wir haben immer einen magischen Stein bei uns. Außerdem Igelball und eine kleine Maus.
Ansonsten: Imagination Blauer Mantel und Erwachsene tröstet die Kleinen und aktiviert die Helferinnen.
3 Dinge die...
• meine(+) Krankheit auslösten
sexueller missbrauch von vielen seit kindesbeinen an( SEKTE) körperliche wie seelische misshandlungen ( RITUALSTRAFEN BIS INS HOHE ALTER) schwere demütigungen unter den sektenmitgliedern und ihre führer...
• mir(+) heute helfen mit der Krankheit im Alltag auszukommen
meine therapeutin am meisten,hier das forum zum austauschen, in bächen rum steigen, und parfuss am erdboden gehn..
• ich mir(+) für die Zukunft wünsche, um mit meiner Erkrankung leben zu können
das ich meine innren anteile mal kontrollieren kann, ja und mal freunde die mit meinen innis umgehn können, mal kopf leise schalten können für pausen am meer
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Für Multiple:
Erkläre mir...
• Hörst du(+) Stimmen im Kopf, wenn ja wie kann ich mir das vorstellen?
Beispiel:die ärgern mich, schimfen ganz laut mit mir, benützen wörter die ich niemals sagen würde, oder wollen unbedingt das ich mir weh tu...
manchmal nehmen sie meinen mund und sprechen laut...egal wo..ist voll peinlich
• Wenn du(+) plötzlich "anders" bist / switcht, wie soll ich mich da am besten verhalten?
Beispiel:mich nicht direkt darrauf anreden, meine tochter hat s...... bemerkt und dann voll geschimft mit mir,und gesagt ich soll nicht so blöde tun, dann wars ganz schlimm hintenan...oder mein damaliger freund hat immer wenn s..... vorn war uns mit kindersprache angeredet, das ist auch nichts..am besten so lassen wies grad ist und gleich weiter tun, wie immer halt...eventuell trösten, wenn wer trauriges vorn ist..
• Willst du(+) irgendwann ganz gesund werden oder verschwinden diese Anderen irgendwann?
Beispiel:ich will nicht das die mitbewohenr verschwinden!!! wenn gesund werdne heisst, sie zu behalten, dann ja..
den die können sovieles was ich nicht kann
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So kannst du mir helfen:
• Wenn ich(+) in eine Dissoziation/Depersonalisation reinrutsche, dann hilft mir:
eisswürfeln auf der stirn, scharfes riechoel, super saure bonbons, gummibäder ums armgelenk, schuhe ausziehn und feste aufn boden stapfen, jemand der meine hand dann hält und mit ruhiger stimmer zu mir spricht, eventuell dinge beschreiben, wie farbe eines bildes und form dazu unsw.
• Bei einem Flashback könntest du ... :
sofort kalltes wasser aufs handgelenk, oder zu haus ne kalte dusche oder auch warme, im bett sofort aufstehn und was tun, im äusersten notfall ruf ich die therapeutin an, und wenn geht viel spaziern im wald gehn, und auf die sinne auf die laute der tiere im wald lenken
• Im Alltag geht es mir(+) manchmal nicht so gut, unterstützend wirkt:
dann brauch ich mein zu hause, oder meine immer gleiche spazierstrecke, meine hunde,..und versuchen zu lesen, was ja meistens nicht geht..musik hör ich dann gern, und meinen geregelten tagesablauf, der muss bleiben...keine menschen, nur jemand der uns versteht ( meine therapeutin)
3 Dinge die...
• meine(+) Krankheit auslösten
emotionaler Missbrauch, seelische und körperliche Vernachlässigung, psychisch kranke bzw. teilweise geistig behinderte Eltern (dadurch oft Umkehr von Eltern-Kind Rolle), 10 Jahre Zwangstrennung von Eltern und Zuhause, keine Bezugs-/Vertrauensperson je gehabt, von frühster Kindheit an immer wieder extrem starke Schmerzen wegen diverser körperlicher Erkrankungen mit denen ich grundsätzlich immer ganz allein klar kommen musste, und regelmäßige "Visonen/Tagträume" von Folter und ritueller Gewalt ab dem Kindergarten an die mich vollkommen überfordert haben.
• mir(+) heute helfen mit der Krankheit im Alltag auszukommen
meine innere Familie, meine Plüschtiere, meine bunten Phantasiewelten, mein Glaube und meine Hoffnung, meine tiefe Verbundenheit zur Natur, zu Tieren und Pflanzen die mich immer wieder trösten, meine Hobbys.
• ich mir(+) für die Zukunft wünsche, um mit meiner Erkrankung leben zu können
eine geeignete Therapeutin finden, Menschen finden die mit meinen Innenpersonen ernsthaft Kontakt aufnehmen und sich vielleicht sogar mit ihnen anfreunden möchten, einen sicheren Ort zum (über)leben finden, einen Arzt finden, der die Schmerzen weg machen kann.
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Für Multiple:
Erkläre mir...
• Hörst du(+) Stimmen im Kopf, wenn ja wie kann ich mir das vorstellen?
Es ist so ähnlich wie eigenständige Gedanken auf die man keinen Einfluss hat. Sie reden was und wann sie wollen, mit verschiedenen Stimmen, kommentieren ständig alles, sind ständig unterschiedlicher Meinung und müssen das dann untereinander ausdiskutieren… Es ist manchmal wie wenn man einer fremden Gruppe Menschen ständig unfreiwillig beim reden zuhören müsste. Man kann sich aber auch mit seinen eigenen Gedanken mit einmischen in das Gespräch. Und manchmal hören sie sogar auf einen wenn man ganz laut Ruhe schreit.
Im Einkaufsladen ist es als hätte man ständig ein quengelndes Kind an der Hand: „Ich will aber das, und das, und du hast mir letztes mal versprochen das und das zu kaufen!“ usw. Sie sagen auch Gesundheit wenn man niest, oder guten Morgen noch bevor man selber überhaupt richtig zu Bewusstsein gekommen ist. Manchmal sagen sie auch was wo ich laut drüber lachen muss und wo ich selber nie drauf gekommen wäre, dann gucken mich immer alle Außenmenschen vollkommen verwirrt an und denken ich sei verrückt geworden.
• Wenn du(+) plötzlich "anders" bist / switcht, wie soll ich mich da am besten verhalten?
Wenn das vor dir bzw. in der Öffentlichkeit wirklich vorkommt, dann muss es schon ziemlich schlimm um uns stehen. Am besten bringt man uns dann irgendwo hin wo es ruhig und sicher ist und wir uns erst mal wieder sammeln können. Wenn wir jedoch in einer scheinbar ganz entspannten und sicheren Situation switchen (z.B. wenn wir mit dir allein sind und dir halbwegs vertrauen) dann haben offensichtlich ein paar von uns großes Interesse an dir und würden dich gern näher kennen lernen!
• Willst du(+) irgendwann ganz gesund werden oder verschwinden diese Anderen irgendwann?
Ohne die anderen wäre ich verloren, sie sind alles was ich habe und je hatte. Aber ich wünsche mir sehr, dass sie irgendwie die Möglichkeit bekommen mit mir zusammen „gesund“ zu werden und dass es uns dann allen irgendwann besser geht.
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So kannst du mir helfen:
• Wenn ich(+) in eine Dissoziation/Depersonalisation reinrutsche, dann hilft mir:
Hm, mich am besten in Ruhe lassen. Wenn wir gar nicht mehr reagieren sind wir geflüchtet weil irgendwas grad zu viel war oder das letzte bisschen Energie verbraucht ist. Dann müssen wir unbedingt ausruhen. Am besten Decke über uns legen und einfach warten bis wir von allein zurück kommen. Berührungen oder ansprechen sind mir persönlich in der Situation eher unangenehm und setzen mich dann noch zusätzlich unter Druck.
• Bei einem Flashback könntest du ... :
Wenn ich große Angst habe oder gerade total aufgelöst und verzweifelt wirke dann hilft mir menschlicher Zuspruch sehr. Am besten dann meine Hand halten und einfach bei mir sein, ganz dicht neben mir sitzen und mich Körperwärme spüren lassen. Mich einfach wissen lassen, dass ich nicht allein bin. Auch Duftöle oder sonstige Sinneseindrücke sind in der Situation gut. Mir immer wieder sagen, dass ich hier und jetzt in Sicherheit und vor allem nicht allein bin!
• Im Alltag geht es mir(+) manchmal nicht so gut, unterstützend wirkt:
Spazieren gehen, leckeres Essen essen, mich irgendwie beschäftigen mit körperlicher oder geistiger Arbeit (ich mach oder besorg oder bastle total gerne was für andere!), mich ablenken mit Fernsehen, Hörspielen, Unterhaltungen, puzzeln, oder einfach mal Fragen wie es den anderen in mir denn grad so geht, dann hab ich was zu erzählen und das Gefühl dass mich jemand so sieht wie ich wirklich bin und das ernst nimmt!
3 Dinge die...
• meine(+) Krankheit auslösten
sex. Missbrauch von Nachbar und Stiefbruder,
Vernachlässigung,
Ex-Mann
• mir(+) heute helfen mit der Krankheit im Alltag auszukommen
meine (Außen-)Kinder, die geben mir sehr viel Kraft, meine Anteile soweit sie mir bekannt sind (leider gibt’s da noch einige dunkle Ecken. . . ) Fachliteratur
• ich mir(+) für die Zukunft wünsche, um mit meiner Erkrankung leben zu können
mehr Austausch mit Betroffenen, mehr Akzeptanz von „normalen“ Menschen, ein helfendes Umfeld.
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Für Multiple:
Erkläre mir...
• Hörst du(+) Stimmen im Kopf, wenn ja wie kann ich mir das vorstellen?
Stell dir vor, Du sitzt in einer Schulklasse und alle unterhalten sich über etwas anderes. . .
• Wenn du(+) plötzlich "anders" bist / switcht, wie soll ich mich da am besten verhalten?
versuchen, den Kontakt zum Erwachsenen herzustellen wäre eine Möglichkeit.
• Willst du(+) irgendwann ganz gesund werden oder verschwinden diese Anderen irgendwann?
Ich möchte einfach besser mit der ganzen Thematik umgehen lernen und es noch besser verstehen.
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So kannst du mir helfen:
• Wenn ich(+) in eine Dissoziation/Depersonalisation reinrutsche, dann hilft mir:
mich zutexten, (reden) egal über was, ich brauch nur die Gewissheit, dass jemand in der Nähe ist.
• Bei einem Flashback könntest du ... :
mir Ammoniak zum riechen hilft fast immer. . . Mich nicht alleine lassen.
• Im Alltag geht es mir(+) manchmal nicht so gut, unterstützend wirkt:
ganz wichtig ist dann mein Rückzugsort in der eigenen Wohnung und mit meiner Katze kuscheln.
3 Dinge die...
• meine(+) Krankheit auslösten
- Vernachlässigung mit parentaler Rollenumkehr, psychische Misshandlung, vermutlich auch Missbrauch, in jedem Fall ein stark sexualisiertes Umfeld mit Grenzüberschreitungen
• mir(+) heute helfen mit der Krankheit im Alltag auszukommen
- meine Therapie, mein Mann, Beschäfigung mit Faschliteratur, die den Weg, den die PSyche gewählt hat, logisch und erklärbar macht
• ich mir(+) für die Zukunft wünsche, um mit meiner Erkrankung leben zu können
- keine Beschränkung der Therapie, denn wie soll man sich öffnen können, wenn man weiß, dass vielleicht "mittendrin" die bewilligte Zahl der Therapöiestunden erreicht ist?, ein offener Umgang mit dieser Persönlichkeitsstruktur und die Entmysthifizierung
Für Multiple:
Erkläre mir...
• Hörst du(+) Stimmen im Kopf, wenn ja wie kann ich mir das vorstellen?
Ja, als Kind dachte ich, dass jeder einfach so denkt und sich mit sich selbst unterhalten kann und Antworten bekommt, die man selber gar nicht gedacht hat. Manchmal höre ich nur leises Gemurmel aus der Ferne, manchmal klar und deutlich Dialoge, dass aber nur, wenn ich es zulasse (bei mir herrscht noch starke Restriktion vor aufgrund von Phobien voreinander). Es sind Gedanken, die ich gar nicht gedacht habe, Wörter, die ich nie benutzen würde etc.
• Wenn du(+) plötzlich "anders" bist / switcht, wie soll ich mich da am besten verhalten?
Ganz normal weiter machen, ruhig und freundlich bleiben und es akzeptieren, dass es so ist. Abwarten. Auf keinen Fall schimpfen oder fragen, wer da gerade ist.
• Willst du(+) irgendwann ganz gesund werden oder verschwinden diese Anderen irgendwann?
Ich würde mir eine Kooperation wünbschen und ein ziehen am selben Strang, ein friedliches Miteinander. Vor dem Verschwinden hätte ich Angst, da ich dann das Gefühl hätte, dass mir dann auch einige Fähigkeiten und eben wichtige Teile verloren gehen würden
So kannst du mir helfen:
• Wenn ich(+) in eine Dissoziation/Depersonalisation reinrutsche, dann hilft mir:
Ruhig weiter reden, mich nicht allein lassen, aber auch kein Körperkontakt! Mich auf Dinge in der Umgebung aufmerksam machen, etwas zum riechen geben oder zum schmecken. Wenn das nicht mehr hilft: Mich an einen ruhigen, sicheren Ort bringen, mir einen Tee bringen und etwas Schönes im Fernsehen anmachen (Tierdoku z.B.).
• Bei einem Flashback könntest du ... :
Nenne das aktuelle Jahr ("Wir haben 2012! Du bist in Sicherheit und ich bin bei dir!"), raus aus der jeweiligen Situation und wieder einen ruhigen Ort aufsuchen oder aber im Wald spazieren gehen, einfach zuhören
• Im Alltag geht es mir(+) manchmal nicht so gut, unterstützend wirkt:
ein geregelter Tagesablauf, mir zuhören, bedingungslose Akzeptanz, Gelassenheit im Umgang mit mir und Geduld, wenn ich mich um den Hund kümmern
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Top 5 "Was hilft mir um mich nicht umzubringen"
Vielleicht hilft es dem ein oder anderen zu sehen, wie andere Betroffene von dissoziativen Strukturen mit Suizid-Drang umgehen. Ich habe in einem Thread meine Forenmitglieder dazu befragt.
• Ich nehme Bedarfs-Medikamente und lasse mich zumindest für die nächste Zeit medikamentös einstellen
• Ich hole mir eine Krankschreibung, ggf. eine Einweisung in eine Klinik
• Ich versuche (allein und/oder mit Hilfe von anderen) rauszufinden, was so schlimm ist. Warum will ich nicht mehr leben? Was ist konkret so schlimm geworden? Ich will nicht mehr leben, ist bei mir immer ein: "Ich will SO nicht mehr leben." Also ist immer irgendwas ganz unerträglich schlimm, was genau ist das? Wie könnte man es ändern? Welche Möglichkeiten fallen einem ein? Welche davon wurden bereits versucht? Welche lehnt man ab (und warum)? Welche haben minimal oder nur in Ausnahmesituationen geholfen (=waren noch unzureichend, aber immerhin hilfreich)?
• Möglichst nicht allein sein mit dieser Hilflosigkeit. Gespräche mit möglichst vielen anderen Menschen suchen, wie man die Situation bewältigen könnte. Das macht viele Blickwinkel, vielleicht weiß ja doch jemand anderer noch einen Weg. (Freunde, Foren, Beratungsstellen, Thera, Psychiater)
• Ich löse mich von festgefahrenen Denkmustern und Verhalten. Meist ist irgendwas aussichtslos, weil ich andere Möglichkeiten etwas zu sehen oder zu handeln ablehne.
Beispiel: Ich bin unglücklich in einer Partnerschaft, will mich aber nicht trennen aus Angst vor Einsamkeit. In der Partnerschaft fühle ich mich einsam und unglücklich, aber allein wäre es ja bestimmt noch schwieriger, also doch da bleiben. Aber da geht es auch nicht, also lieber sterben. Die Möglichkeit sich zu trennen und erst mal allein zu leben wird irgendwie ausgeblendet.
Manchmal fehlt Abstand und ein anderer Blickwinkel, damit man neue Möglichkeiten erkennt und sie auch wagt zu gehen
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• Es wird innen verhandelt, was nicht sein darf und ob es Alternativen gibt, Helfer werden losgeschickt.
• Es wird versucht, nach der Devise zu überstehen: Das geht wieder vorbei, Du musst da nur durch, Du hast schon Schlimmeres geschafft.
• Es wird jemandem erzählt, zu dem Vertrauen da ist.
• Der Therapeutin darf auf den AB gelabert werden und die ruft dann zurück. Funktioniert auch, ohne dass der Name gesagt wird, denn sie erkennt uns immer.
• Die Verantwortung wird abgegeben = Psychiatrie zum Sortieren und "Nicht mehr im Alltag funktionieren müssen.
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• In Kontakt gehen und zumindest "mir geht’s nicht gut" signalisieren, bloß nicht allein bleiben, auch wenn mir danach ist. Wenn ich allein bleibe, dann werden die Gedanken immer konkreter.
• schreiben schreiben schreiben, alles was an Gedanken und so da ist, wird aufgeschrieben, manchmal an den Thera geschickt, wenn wir es schaffen (oft macht’s wer anderes als ich, das ist so abgesprochen), das hilft zu ordnen
• Notfallmedis, um einfach mal eine Zeit zu schlafen und die Gedanken auszuschalten
• mir eine Auszeit "erlauben" - klingt banal, aber daran scheiterst meist
• wenn die ganz akute Zeit vorbei ist: Analysieren, was die Auslöser waren und an welchen Schrauben ich drehen kann.
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• uns selber fragen ob wir wirklich nicht mehr leben wollen oder ob wir so nicht mehr leben wollen.
• Klar stellen ob wir es traurig fänden tot zu sein. Wir stellen uns unser Tod dann in aller ausführlichkeit vor. Meistens werden wir dann traurig weil wir nichts mehr mitkriegen von unserer Umwelt. Also haben wir eigentlich sogar noch Interesse.
• Uns vorstellen wir wären jemand anderes. Was wir uns sagen: finden wir dann unser Leben sinnlos? was finden wir an unserem leben sinnvoll oder auch schön.
• Herausbekommen was es genau ist was wir in unserem Leben sinnlos, unaushalbar finden, nicht mehr wollen. Können wir was daran ändern im aussen oder im Innen. Was für Ideen fallen uns noch ein.
• Uns zu töten ist eine Entscheidung die nur wir alle treffen können. Solange auch nur eine was dagegen hat, wird miteiander geredet und zugehört und diskutiert.
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• Wir rufen uns ins Gedächtnis, dass wir trotz ausführlicher Recherchen keine für uns akzeptable Methode gefunden haben, die uns sicher und möglichst schmerzfrei ins Jenseits befördert.
• Wir machen uns klar, dass wir mit eine Kurzschlusshandlung unser Ziel tot zu sein mit ausgesprochen hoher Wahrscheinlichkeit nicht erreichen werden, sondern vermutlich überleben und womöglich dauerhafte Körperschäden davontragen, die wir keinesfalls wollen.
• Wir machen uns klar, dass Kurzschlusshandlungen vermutlich nur dazu führen würden, dass wir uns körperlich absolut elend fühlen oder jämmlich verrecken würden und dann irgendwann Panik kriegen würden und doch versuchen würden Hilfe zu bekommen - wenn es denn noch geht. Damit würden wir uns dann aber irgendwelchen Ärzten ausliefern, die erstmal komplett über den Körper bestimmen können/müssen, um uns zu retten (die würden uns ja schließlich nix geben, damit wir schneller verrecken). Fremdbestimmung über uns geht aber mal gar nicht! Mal ganz davon ab, dass wir keinen Bock auf die garantiert folgende Psychiatrieeinweisung hätten.
• Wir fragen uns, wem wir mit unserem Suizid Leid zufügen würden. Die Liste ist nicht sonderlich lang, aber wir wissen, dass es unsere beste Freundin vermutlich in eine ziemliche Krise stürzen würde - das wollen wir nicht
• Wir überlegen, wer von unserem Tod profitieren würde, wem wir damit womöglich einen Gefallen tun würden. Kommen dadurch oft in so eine Trotz-Reaktion rein von wegen "Die Genugtuung gönn ich ihm nicht!" etc
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Was hilft gegen Dissoziations-Momente im Alltag?
Bevor die Dissoziation beginnt und man schon erspürt, dass man gleich dissoziieren könnte:
- Setz dich auf einen Stuhl oder auf das Sofa, leg dich auf den Boden um zu spüren, dass er da ist.
- Versuche deine Augen offen zu halten und fokussiere ein Bild, dann den Teppich oder was auch immer da ist, aber verweile nicht bei einem Punkt, da ansonsten ein Tunnelblick entstehen kann und du schneller in die Dissoziation gerätst
- Sich erden, das heißt bringe die Füße nebeneinander auf den Boden und nehme wahr, dass da ein Boden ist, der dich trägt und schützt
- Verwende sogenannte Skills (Fähigkeit / Mittel / Aktivität Zustände herunter zu regulieren) wie kaltes Wasser über die Händelaufen lassen, Igelball kneten, hüpfen, tief Ein- und Ausatmen, etwas malen oder schreiben, auf den Boden stampfen, was puzzeln etc.
- Höre aktivierende Musik, die dir wissentlich gut tut (kann natürlich auch beruhigende Musik sein)
- Besinne dich auf das Hier und Jetzt: Heute ist Montag, der 5. September, es ist 13:45, ich bin XX Jahre alt
- Geh duschen und spüre das Wasser auf der Haut (aber nicht zu heiß duschen!!)
- Spiele mit dir, zum Beispiel: Finde 5 rote Gegenstände in deiner Umgebung, zähle von 100 immer minus 7, zähle laut von 1-100, Spiel das 5 Dinge Spiel (5 Dinge die ich sehe, 5 Dinge die ich höre, 5 Dinge die ich spüre, 4 Dinge die ich sehe etc.)
- Teile dich jemandem in deiner Umgebung dem du vertraust mit, egal ob durch Sprache, Telefon, Chat, Forum etc.
- Ein kleines Küchengummiband am Handgelenk tragen und kurz schnipsen, wenn du beginnst abzudriften
Während der Dissoziation:
- Mach dir bewusst, dies ist ein schon bekannter Zustand, der wieder vorbei geht. Du hast ihn schon oft überstanden und auch dieses mal wird es dir gelingen
- Dir hat damals diese Funktion sehr geholfen, aber jetzt hast du andere Möglichkeiten und musst nicht mehr darin verweilen
- Sag dir immer wieder, dass du jetzt in Sicherheit bist, es kann dir jetzt gerade nichts mehr passieren
- Mach dir bewusst, dass du gerade dissoziierst und versuche zu denken "Ich stecke gerade in einer Dissoziation, das kenne ich und es wird vorbei gehen"
- Wenn jemand vertrautes in der Umgebung ist und jener es noch nicht mitbekommen hat, versuche dich bemerkbar zu machen, manchmal hilft es zu versuchen den Arm zu heben oder mit dem Finger zu klopfen
- Codewort aussprechen oder Codezeichen nützen
Nachsorge:
- Versuche zu reflektieren was wann warum wie passiert ist, Reflektieren ist sehr wichtig um zukünftig solche Zustände besser zu kontrollieren
- Wenn du mit jemandem öfters zusammen bist wie Partner oder gute Freunde, teile ihnen mit, dass du da ein Problem hast, dann ist die Reaktion angemessener
- Mache ein Codewort aus oder ein Codezeichen, dass du sonst nie verwendest, vielleicht ein Phantasiewort wie Maligo oder zweimal mit dem Finger auf den Boden klopfen
- Mach dir bewusst, dass du die Situation überstanden hast und da eine wertvolle Fähigkeit hast, die aber im Alltag nicht mehr nötig ist






