DSNNB / DSNNS - Dissoziative Störung [Konversionsstörung], nicht näher bezeichnet
Wie alle dissoziativen Störungen ist auch die DSNNS (ICD-10 F44.9 / DSM-IV 300.15) eine Traumafolgestörung, welche eine ganze Anzahl von Störungen beinhaltet. Grob kann man sagen, dass eine Abspaltung von kompletten Gedächtnisinhalten, Körperwahrnehmung oder Bewegungen im Gegensatz zum normalen Bewusstsein stattfindet, aber nicht in die typischen Diagnosekriterien für eine spezielle Dissoziative Störung vollständig erfüllt (dissoziative Identitätsstörung, dissoziative Dissoziation Überlebensstrategie: Trauma bleibt unbewusst gespeichert und kann erst nach Jahren auftauchen.">Amnesie etc.).
Beispiele, die zu dieser Diagnose führen können:
- Betroffene, die sehr viele Kriterien der dissoziativen Identitätsstörung erfüllen, aber nicht alle, die zu dieser Diagnosestellung "reichen":
- Keine Amnesien (also Zeitverluste)
- Wahrnehmung der inneren Anteile / Persönlichkeiten, aber keine völlige Abspaltung der verschiedenen States (Ego-State-Disorder)
- Komplettes Co-Bewusstsein der verschiedenen Anteile / Persönlichkeiten
- Eine Derealisation, die nicht von einer Depersonalisation begleitet wird:
- Plötzliches Auftreten einer gänzlich unvertrauten Umwelt
- Gestörte Grenze zwischen Ich und Außen
- Umwelt wird als zu klein, zu groß, roboterartig oder unwirklich wahrgenommen
- Zustände der Dissoziation, die durch lange und intensive Zwangsmaßnahmen entstanden sind:
- "Gehirnwäsche" / Indoktrination
- Programmierungen / Konditionierungen
- Dissoziative Trance-Störung (nicht kulturell akzeptierte Praktiken)
- Bewusstseinsverlust, Stupor oder Koma, nicht auf körperliche Ursachen zurückführbar
- Annähernd falsche Antworten auf Fragen (z. B. 2 + 2 = 5), ohne Dissoziative Dissoziation Überlebensstrategie: Trauma bleibt unbewusst gespeichert und kann erst nach Jahren auftauchen.">Amnesie oder Fugue
Es gibt viele Möglichkeiten, die zu dieser Diagnose führen. Eine der häufigsten ist die Ähnlichkeit mit der DIS, ohne alle Kriterien zu erfüllen. Jeder muss hier besonders auf sich selbst achten, da echte Kriterien noch nicht vollständig definiert sind. Wichtig: Du bist nicht allein – im Forum zeigt sich oft, dass viele Symptome geteilt werden.

Gesundes Ich-Gefühl ist ein untraumatisiertes Ich. Jeder gesunde Mensch empfindet sich als komplettes Ich, auch wenn normale Rollen / States (Mutter/Vater, Arbeit, Freund) bestehen.

Traumatisiertes Ich hat Probleme mit Flashbacks. Falsche Ich-Zustände und veränderte innere Landkarte können entstehen.

In der posttraumatischen Belastungsstörung können zusammenhängende Ich-Zustände und Täterintrojekte entstehen. Dysfunktionale Ego-States beeinflussen das Verhalten.

In der Ego-State-Disorder entstehen früh unterschiedliche States als Überlebensmechanismus. Verknüpfungen zum Ursprungs-Persönlichkeitszustand bleiben bestehen.

In der dissoziativen Störung nicht näher benannt können alle vorherigen Zustände entstehen, teils mit Amnesien oder Switches.

Die partielle dissoziative Identitätsstörung (ICD-11) zeigt zwei oder mehr dissoziative Identitäten. Der dominante Zustand übernimmt die Alltagsaufgaben.

Die dissoziative Identitätsstörung ist die hoch abgespaltene Form. Amnesien und Switches sind typisch, ursprünglicher Ich-Zustand oft nicht mehr vorhanden.